Es ist wiederholt sich alles immer wieder, was im Artikel (NWZ Nr.147 vom 27. Juni 2018, S.17) steht. Die Bahn ist überfordert. Hinzu kommt, dass Bahnkunden am Bahnsteig per Lautsprecher aufgefordert werden, zurückzutreten, weil zusätzliche Zugdurchfahrten angesagt sind: Mit Getöse kommt ein Güterzug - der gewünschte Zug lässt aber auf sich warten.
So hat jede Bahnfahrt ihre Überraschungen - Nervenkitzel der besonderen Art, den man nicht haben muss: Das treibt Leute auf die Straße !
Und jedem Bahnnutzer fällt rasch auf: Überfüllung der Züge und Verspätungen, weil die Schienen-Kapazität fehlt…
Schon jetzt reicht der Schienen-Platz für die große Nachfrage, die bei
Personen und Gütern bis 2030 bis zu 100% erwartet wird, nicht aus. Stau.
Bei der Bahn bedeutet das: Engpässe, denn am Tage drängt sich mehr
(leiser) Personenverkehr, in der Nacht zur Schlafenszeit mehr
(lärmender) Gütertransport. Alles auf alten Trassen - hier im
Nordwesten aus den Jahren 1860 - 1870 ! Fest steht, das Bahn-Netz muss
dringend erweitert werden !
Aber das Netz interessiert die Bahn nur am Rande, es gehört ihr nicht,
es wird nur verwaltet ! Denn seit 2006 ist dieses der DB vom Bund zur
unentgeltlichen Nutzung überlassen …vertraglich geht es nur um den
Erhalt der Schiene und Trasse - und der Bund zahlt dafür 15 Jahre 2,5
Mrd Euro pro Jahr als Unterhalt ! Teure Modernisierungen wie Stuttgart
21 zahlt er auch.
Wegen dieser politischen Abmachungen fallen der DB Reparaturen am alten
Netz schwer, das zeigen 10 Jahre Dauerbaustelle Friesenbrücke über die
Ems - nicht mal elektrifiziert, lächerlich im 21. Jahrhundert.
Neue Nachfrage - wie z.B. vom Jade-Weser-Port - wird auf alter Trasse
durch Stadtzentren gequetscht (Planung: 150 Mio, Kosten: Bisher eine
Mrd Euro!).
So droht jetzt (endlich) eine EU-Klage für den Bund in Berlin: Seit
1994 pocht die EU darauf, dass Netz und Fahrbetrieb als getrennte
Betriebe zu führen sind, damit das Netz endlich sinnvoll und
bedarfsgerecht geplant wird.
Was tut die Bundesregierung ?